Vereinschronik der SSV Klingenberg e.V.
Nach dem 2. Weltkrieg niedergeschrieben vom damaligen Vorsitzenden Wilhelm Weeber (bis 1948).
Durch die politischen Geschehnisse in den Jahren 1933-1945 wurden sämtliche Vereinsakten eingezogen und vermutlich vernichtet.
Aus diesem Grund hat sich der damalige Vorstand Wilhelm Weeber entschlossen, mit den zu dieser Zeit noch lebenden Ehrenmitgliedern Friedrich Zwirn, Christian Engler, Robert Kraft, August Kraiß, August Mehrer, August Mockler, Karl Zwirn und Karl Neubig zusammenzutreffen und aus deren Erzählungen wenigstens eine kurze Vereinschronik niederzuschreiben.
Es war in den 1890er Jahren, wie Fritz Zwirn erzählte, als sich überall im Lande Turnvereine gründeten. So wurde auch im Jahre 1896, als sich einige turnbegeisterte junge Männer zusammenfanden, der Turnverein Klingenberg gegründet. Geld für Turngeräte war nicht vorhanden, so wurden die ersten Turngeräte selbst angefertigt. Im Sommer wurde am Neckar und in den Wintermonaten in verschiedenen Scheunen geturnt, die Gönner und Mitglieder zur Verfügung stellten. 1904 wurde das Kreisturnfest in Großgartach besucht. Turnkamerad August Mockler wurde damals 3. Kreissieger. 1906 ist der Verein zum neuen Arbeiter-Turnerbund übergetreten.
1898 wurde der Männergesangsverein Klingenberg gegründet, in welchem alle sangesfreudigen Turner des Vereins mitgewirkt haben. 1908 wurde eine Sängerabteilung innerhalb des Turnvereins ins Leben gerufen. Diese wurde im Jahre 1911 unter dem Namen „Gesangsverein Hoffnung“ selbständig und ist dem Arbeitersängerbund beigetreten.
In den Kriegsjahren 1914-1948 war es im Verein ruhig, weil die meisten der aktiven Turner zum Wehrdienst einberufen wurden. 1918 wurde die Turn- und Sängertätigkeit wieder aufgenommen.
1928 wurde neben der Turnerriege auch eine Fußballabteilung gegründet.
1933-1934 wurde im Zuge der allgemeinen Auflösung der sogenannten Arbeitervereine die beiden Klingenberger Gesangsvereine miteinander verschmolzen und die Fahne des Gesangsvereins „Hoffnung“ eingezogen. 1945 kam die Fahne wieder zurück. Die Fahne befand sich auf dem Speicher des ehemaligen Oberamtsgebäudes in Brackenheim und wurde dort von Adolf Zwirn wieder in Empfang genommen.
1946 nahmen Männer wie Adolf Zwirn und August Kraiß die Wiedergründung der Vereine in die Hand und brachten alte und neue Mitglieder wieder zusammen, um die Vereine weiterzuführen.
1947 haben sich die beiden Vereine, Turnverein und Gesangverein unter dem Namen Sport- und Sängervereinigung Klingenberg zusammengeschlossen.
Nach der Fertigstellung der neuen Klingenberger Schule im Jahre 1962 stand erstmals in Klingenberg eine Turnhalle zur Verfügung. Die Sport- und Sängervereinigung nutzte die Gelegenheit und erweiterte das Sportangebot um die Abteilung Frauengymnastik und im Jahr 1969 um eine Mädchen-Gymnastikgruppe. Bis heute wird diese Halle für Übungsstunden von Klein bis Groß genutzt.
In der Hauptversammlung am 11.03.1988 der Sport- und Sängervereinigung beschlossen die Mitglieder die Namensänderung in „Sport- und Spielvereinigung Heilbronn-Klingenberg 1896 e.V.“.
Chronik der Tennisabteilung
Die Geschichte der Tennisabteilung begann im Jahr 1972, als man auf dem neu erstellten Sportplatz der Schule die Tennisfeldmarkierungen entdeckte. Hierauf entschlossen sich Georg Wittgen, Fritz Haller und Horst Beyer, als neue Abteilung des Vereins die Tennisabteilung zu gründen. Bereits im Jahr 1973 begann die Planung für die Erstellung eigener Tennisplätze, welche am 13.07.1975 in Betrieb genommen wurden. Drei Jahre später konnte das in Eigenleistung erstellte Clubhaus eingeweiht werden. Ergänzt wurde dies im Jahr 1979 um eine Flutlichtanlage. Neben dem Geschehen auf dem roten Sand wurde schon immer das gesellige Beisammensein gepflegt. Sommerfest, Oktoberfest, Skat- und Binokelabend sind schon seit Jahren feste Bestandteile im Klingenberger Veranstaltungskalender. Heute verfügt die Tennisabteilung über eine der schönsten Tennisanlagen im Unterland.
Chronik der Fußballabteilung
Seit 1928 verfügt die Sport- und Spielvereinigung über eine eigene Fußballabteilung. In den ersten Jahren stand der neugegründeten Fußballabteilung kein eigenes Spielfeld zur Verfügung. Trotz diesem Problem und einiger Skepsis seitens der Turnerabteilung , konnten sich die Kicker des damaligen Turnvereins nach einiger Zeit allgemeine Anerkennung verschaffen. So gelang es mit viel Engagement der Beteiligten zwei Mannschaften zum Spielbetrieb zu melden. Dieser ersten Klingenberger Fußballgeneration waren lediglich fünf Jahre gegönnt. Bei der Auflösung der Arbeitersportvereine 1933/34 drohte der damals jüngsten Abteilung des Turnvereins das Aus. Um sich weiterhin dem runden Leder widmen zu können, trat man dem Württembergischen Fußballverband bei. Nachdem viele Spieler im 2. Weltkrieg zu den Waffen gerufen, das Spielfeld zur Ernährung der Bevölkerung umgepflügt wurde, erlahmte das Spielgeschehen vollkommen. Aufgrund der schlechten Situation in der Nachkriegszeit, in der Sportbekleidung und Sportgeräte Mangelware waren, bedurfte es einigem persönlichen Einsatz, um wiederum die Fußballabteilung neu aufzubauen. Mit Hilfe der amerikanischen Streitkräfte wurde der Acker wieder in einen bespielbaren Fußballplatz versetzt. Als zum Ende der Saison 1947/48 der größte Erfolg der SSV-Fußballer verzeichnet werden konnte, schien der Durchbruch geschafft. Die Mannschaft errang die Meisterschaft der C-Klasse und stieg in die B-Klasse auf. Der Verbleib in dieser Staffel war jedoch nur von kurzer Dauer. Seither kämpften die Mannschaften vergeblich um einen erneuten Aufstieg. Staffelmeister wurden im Verlauf der Jahre mehrere Jugendmannschaften und drei Mal konnte der Wimpel für die Reservemannschaft in Empfang genommen werden. Das 1958 erbaute Sportheim wurde 1974 erweitert und umgestaltet. 1984 konnte das langersehnte zweite Rasenspielfeld eingeweiht werden. Die Umkleide- und Sanitäranlagen wurden in den vergangenen Jahren umfassend saniert und umgebaut.
Chronik der Fußballjugendabteilung
Im Jahr 1973 begannen Franz Schoch und Günter Kaminski mit dem Versuch, in Klingenberg eine Fußballjugendabteilung aufzubauen. Nach nur wenigen Freundschaftsspielen mußte man dieses Vorhaben leider als gescheitert bezeichnen. Vier Jahre später wurde dieser Versuch durch Ewald Blind und Theo Saam erneut aufgegriffen und wurde zum vollen Erfolg. Innerhalb kürzester Zeit schafften sie es, bei immer mehr Mädchen und Jungen das Interesse am Fußball zu wecken. So spielen aktuell annähernd 100 Kinder und Jugendliche in Mannschaften der Fußballjugendabteilung oder beim Kooperationspartner der TG Böckingen. Neben dem Fußballspielen stand schon immer auch die Gemeinschaft im Vordergrund. So werden seit Jahren regelmäßig Mannschaftsausflüge und Jugendfreizeiten veranstaltet.
Chronik der Cricketabteilung
Im Jahr 2017 wurde das Sportangebot um eine Cricketmannschaft erweitert, welche ihre Spiele auf dem Sportplatz am Neckar austrägt.
Vereinsvorsitzende der Sport- und Spielvereinigung HN-Klingenberg 1896 e.V. seit 1946
Von / Bis | 1. und 2. Vorsitzende (r) |
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1946 – 1950 | Wilhem Weeber und Adolf Zwirn |
1950 | Emil Müller und Wilhelm Weeber |
1950 – 1953 | Wilhelm Weeber und Adolf Zwirn |
1953 – 1958 | Karl Remmele und Adolf Zwirn |
1958 – 1961 | Wilhelm Ulshöfer und Adolf Zwirn |
1961 – 1966 | Rolf Hagner und Adolf Erhardt |
1966 – 1968 | Gustav Merkle und Adolf Erhardt |
1968 – 1970 | Karl König und Lothar Merkle |
1970 – 1972 | Franz Schoch und Robert Mehrer |
1972 – 1975 | Franz Schoch und Oskar Klenk |
1975 – 1977 | Oskar Klenk und Rolf Hagner |
1977 – 1996 | Georg Wittgen und Lothar Merkle |
1996 – 2002 | Georg Wittgen und Fritz Vogel |
2002 – 2010 | Fritz Vogel und Roland Remmele |
2010 – 2014 | Fritz Vogel und Martin Merkle |
2014 – 2016 | Fritz Vogel und Sabine Merkle |
2016 – aktuell | Roland Remmele und Sabine Merkle |
Sportpioniere der Stadt Heilbronn
1986 | Adolf Erhardt |
1987 | Fritz Haller |
1990 | Elisabeth Wittgen |
1994 | Georg Wittgen |